Leistenbruch

Druck in der Leiste

Von Alexandra Grossmann · 2015

 Detail eines Mannes, der seine Genitalien mit den Händen schützt
Bei einer schwachen Bauchmuskulatur kann es zu einem Leistenbruch kommen.

Sie zeigt sich durch eine Ausstülpung in der Leistengegend, die sich manchmal auch wieder zurück drücken lässt: Die Inguinalhernie. Ansich meist ungefährlich, können sich lebensbedrohliche Komplikationen entwickeln. Meist empfiehlt sich deshalb eine Operation.

Im Körper des Menschen verläuft ein Kanal durch die Leiste. Dieser wird durch die Bauchmuskulatur gebildet und hat bei Frauen und Männern eine unterschiedliche Funktion. Bei der Frau verläuft durch diesen Kanal das Halteband der Gebärmutter, beim Mann der Samenstrang. Bei beiden kommen noch die begleitenden Blut- und Lymphgefäße hinzu. Wird die Bauchmuskulatur schwach, so erweitert sich der Kanal. Dazu kommt, dass es im Körper jedes Menschen Schwachstellen gibt, wo das Bindegewebe dünn ist. Zu einem so genannten Leistenbruch, medizinisch Inguinalhernie oder Hernia inguinalis, kommt es, wenn sich das Bauchfell durch eine Lücke an einer schwachen Stelle in die Bauchdecke ausstülpt. Dabei können Teile der Eingeweide durch den Leistenkanal oder in der Nähe des Leistenkanals austreten.

Männer häufiger betroffen

Die Inguinalhernie ist recht leicht zu erkennen, denn sie bildet eine bewegliche Vorwölbung in der Leistengegend, die manchmal wieder zurück geschoben werden kann. Zur genauen Diagnose macht der Arzt eine Sonografie. Ein Leistenbruch bildet sich im Gegensatz zum Nabelbruch jedoch nicht von selbst zurück. Frauen sind sehr viel seltener betroffen als Männer. Unbehandelt kann ein Leistenbruch im Laufe der Zeit größer werden. Mediziner unterscheiden zwischen dem indirekten und dem direkten Leistenbruch. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen beides zusammenkommt, diese nennt man kombinierte Leistenbrüche. Indirekte Leistenbrüche sind meist angeboren und kommen daher vor allem bei Babies, Kindern und Jugendlichen vor. Der direkte Leistenbruch entsteht bei Erwachsenen durch wiederholten Druck im Bauchraum, etwa durch schwere körperliche Arbeit oder das Spielen von Blasinstrumenten.

Heilung individuell unterschiedlich

In der Regel sind Inguinalhernien nicht gefährlich und gut zu behandeln. Allerdings sind Komplikationen zu befürchten, wenn sie nicht behandelt werden. Denn Teile der Organe oder des Darms können derart durch die Lücke in der Bauchdecke gedrückt werden, dass die Durchblutung vermindert oder ganz unmöglich wird. In diesem Fall drohen unter anderem ein Darmdurchbruch, ein Darmverschluss oder die sehr gefährliche, lebensbedrohliche Peritonitis, die Bauchfellentzündung. Damit ein derartiger Notfall nicht eintritt, wird meist eine Operation empfohlen. In Deutschland werden jedes Jahr etwa eine Viertel Million Leistenhernien-Operationen durchgeführt. Es bestehen mehrere Möglichkeiten des operativen Eingriffs, die sich individuell nach Art und Größe des Leistenbruchs, dem körperlichen Zustand des Betroffenen sowie seinen beruflichen und privaten Lebensumständen richten. Die Dauer der Heilung nach der Operation ist individuell sehr unterschiedlich. Die äußere Narbe heilt allerdings sehr viel schneller als die innere Wunde, so dass auch leichte Tätigkeiten erst nach frühestens vier Wochen empfohlen werden, schwere körperliche Tätigkeiten müssen sogar mehrere Monate warten.

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