Obstruktives Schlafapnoesyndrom

Auch Potenz in Gefahr?

Von Mark Krüger · 2024

Etwa sieben Millionen Deutsche im mittleren Lebensalter schnarchen – das kann nicht nur Beziehungen auf den Prüfstand stellen, sondern auch ein Hinweis auf eine obstruktive Schlafapnoe (OSA) sein. Unbehandelt, können die nächtlichen Atemaussetzer gefährliche Folgeerkrankungen nach sich ziehen – und laut Studie für tote Hose im Bett sorgen.

Ein Mann sitzt auf dem Bett und hält verzweifelt seinen Kopf.
Sexuelle Funktionsstörungen können durch schlechten Schlaf begünstigt werden. Foto: iStock / Prostock-Studio

Ein- und Durchschlafstörungen, Tagesschläfrigkeit, Leistungsabfall in Beruf und Alltag – für diese Symptome kann eine ganz bestimmte Ursache infrage kommen, welche die Betroffenen selbst in der Regel nicht wahrnehmen. Der Grund: Sie schlafen, wenn die sogenannte obstruktive Schlafapnoe auftritt. Dahinter steckt eine ernst zu nehmende schlafbezogene Atemstörung, die zu starkem, unregelmäßigem Schnarchen und längeren Atemaussetzern führt. In Deutschland sind 26 Millionen Menschen von einer OSA betroffen – Männer überdurchschnittlich häufig. Mögliche Ursachen sind eine genetische Veranlagung, aber auch das Alter, ein ungesunder Lebensstil und Übergewicht. Wenn sich die Rachenmuskeln zeitweise entspannen und die Atemwege während des Schlafs blockieren, kommt es zu einem deutlichen Abfall der Sauerstoffsättigung im Körper – mit gravierenden Folgen.

Obstruktives Schlafapnoesyndrom: Gefährliche Risiken

Unbehandelt, kann die schlafbezogene Atmungsstörung unter anderem zu Depressionen und einem größeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Laut Angaben des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte leidet die Hälfte der Menschen mit Schlafapnoe unter Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und anderen Herzmuskelerkrankungen. Das Herzinfarktrisiko der Betroffenen ist um 30 Prozent erhöht. Die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden, ist siebenmal höher als bei Gesunden. Angesichts der potenziellen Auswirkungen der OSA betonen die Fachleute der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) die Wichtigkeit einer rechtzeitigen Dia­gnose und Behandlung.

Beeinträchtigung der Potenz

Ältere Studien stellten bei Männern zudem einen Zusammenhang mit Erektionsstörungen fest: Der wiederholte Sauerstoffmangel kann das Risiko für Probleme mit der Potenz vergrößern. In einer Untersuchung von deutschen Forschenden, die in der Fachzeitschrift „The Journal of Sexual Medicine“ erschienen ist, hatten 69 Prozent der Männer mit Schlafapnoe auch Erektionsstörungen. Grund sei die schlechte Schlafqualität aufgrund der OSA. Diese führe zu einer verringerten Produktion von Sexualhormonen, genauer: Testosteron, und einer Beeinträchtigung der Durchblutung, was wiederum erektile Dysfunktion verursachen kann.

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