Testosteronmangel beheben

Sexualhormon im Sinkflug

Von Tobias Lemser · 2024

Ein guter Testosteronspiegel wirkt sich bei Männern positiv auf das Wohlbefinden aus. Sind die Werte jedoch zu niedrig, können die Folgen weitreichend sein. Doch welche sind das, was gibt es für Auslöser, und welche natürlichen Maßnahmen helfen, den Testosteronspiegel wieder anzuheben?

Ein Mann in einem grauen T-Shirt fasst sich an den Bauch und hält sein Bauchfett in der Hand.
Übergewicht und ein hoher Anteil an Bauchfett senken den Testosteronspiegel. Foto: iStock / p. patjangkata

Immer attraktiv, potent und leistungsstark: Welcher Mann möchte das nicht sein! Problem nur, wenn diese Anforderungen irgendwann ab der Mitte des Lebens nicht mehr wie gewünscht erfüllt werden und sich stattdessen eine gewisse Leere im Kopf breitmacht. Nicht wenige Männer fühlen sich in dieser Lebensphase müde, antriebslos und empfinden eine sexuelle Unlust. Was häufig als sogenannte Midlife-Crisis abgetan wird, kann die Folge eines Testosteronmangels sein – in Fachkreisen auch Hypogonadismus genannt. 

Antreiber für sexuelle Lust 

Wie wichtig Testosteron ist, zeigt sich zum ersten Mal in der Pubertät. Das hauptsächlich in den Hoden hergestellte Hormon leitet die Geschlechtsreife ein, stimuliert das sexuelle Verlangen und sorgt dafür, dass Spermien produziert werden. Beim erwachsenen Mann ist Testosteron im Hormonhaushalt nicht nur für den Sexualtrieb entscheidend, auch wird es für starke Knochen benötigt. Zentral ist das Männerhormon darüber hinaus für den Fett- und Zuckerstoffwechsel, genauso wie für Konzentration, Schlaf und Stimmung. Aber auch Ausdauer, Risikobereitschaft und Konkurrenzverhalten werden durch das Hormon beeinflusst.

Alter nicht maßgeblich 

Wie viele Männer von einem Testosteronmangel betroffen sind, ist unklar. Fachleute gehen von 20 bis 30 Prozent der über 50-Jährigen aus. Hypogonadismus tritt zwar ab einem bestimmten Alter auf, jedoch gilt es inzwischen als erwiesen, dass dieser nicht eine kausale Folge des Alterns, sondern eine Konsequenz von Krankheit ist. Untersuchungen des Centrums für Reproduktionsmedizin und Andrologie in Münster bestätigen diese These: Demnach ist bei einem gesunden Mann, selbst im Alter von 80 Jahren, die Spermien- und Testosteronproduktion weiterhin im Gang. Ist dieser jedoch häufiger krank gewesen, schwach, insgesamt nicht fit, passiert das Gleiche im Hoden – was zu einem gewissen Testosteronabfall führt. Dieser liegt bei rund einem Prozent pro Jahr.

Geringere Lebenserwartung

Fakt ist: Schlafmangel, Stress, Übergewicht, Leberzirrhose, aber auch die Einnahme von Anabolika und Drogenmissbrauch sind wahre Testosteronkiller – mit möglichen Auswirkungen auf die Lebenserwartung. Denn bei besonders geringen Werten des männlichen Sexualhormons erhöht sich das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. Untermauert wurden diese bereits bekannten Zusammenhänge durch eine umfassende Metastudie. In der in diesem Jahr im Fachjournal „Annals of Internal Medicine“ erschienenen Untersuchung werteten australische Forschende elf Studien aus – darin enthalten die Daten von mehr als 24.000 älteren Männern. Das Ergebnis: Männer mit Testosteronspiegeln unter 7,4 Nanomol (nmol) pro Liter Blut hatten ein gesteigertes Risiko, vorzeitig zu sterben. Lagen die Werte unter 5,3 nmol, erhöhte sich das Risiko, an einer kardiovaskulären Erkrankung zu sterben.

Testosteronmangel beheben: Weg mit dem Bauchfett

Allerdings lässt sich gegen niedrige Testosteronspiegel etwas tun, entweder mithilfe einer Testosterontherapie oder durch Umstellung des Lebensstils: Sport und Bewegung sind in erster Linie zu nennen. Fachleute plädieren zur natürlichen Anhebung des Testosteronspiegels vor allem für Intervalltraining. Dreimaliges Laufen pro Woche à 20 Minuten, wobei Kraft und Ausdauer abwechselnd trainiert werden, sind besonders effektiv. Zudem wird dazu geraten, durch eine gesunde Ernährung überschüssiges Bauchfett zu reduzieren, auf einen ausreichenden Vitamin-D-Spiegel zu achten, aufs Rauchen zu verzichten und wenig Alkohol zu trinken – mit sehr wahrscheinlich unübersehbaren Auswirkungen auf Leistungsstärke und Attraktivität.

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