Hohe Blutfettwerte

Risikowarnung aus dem Blut

Von Nadine Effert · 2024

Erhöhte Cholesterinwerte werden von Betroffenen oft längere Zeit nicht bemerkt. Dabei kann ein Zuviel dieses Blutfetts schwere gesundheitliche Folgen haben. Der Vorsorge kommt daher eine besondere Bedeutung zu.

Hand mit einem Gummihandschuh hält eine Blutprobe
Foto: iStock/mbz-photodesign

Es ist ein unentbehrlicher Rohstoff für den menschlichen Körper: Cholesterin, das sowohl mit der Nahrung aufgenommen als auch von der Leber produziert wird. Dauerhaft zu viel Cholesterin, genauer gesagt LDL-Cholesterin, allerdings an der falschen Stelle führt zu ernsthaften Gesundheitsschäden durch Gefäßverkalkungen, die Arteriosklerose, und damit zu einem erhöhten Risiko für Durchblutungsstörungen, Herzinfarkt und Schlaganfall. 270.000 Menschen pro Jahr erleiden in Deutschland einen Schlaganfall. Dabei wären etwa 70 Prozent der Fälle vermeidbar – durch einen gesunden Lebensstil und die Beachtung von Risikofaktoren. Viele Aufklärungskampagnen drehen sich um Bluthochdruck, seltener geht es um das Cholesterin. „Dabei wäre hier Aufklärung genauso wichtig“, erklärt Nadine Hunting, Präventionsexpertin der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.

Einflussfaktor Lebensstil

Es gibt verschiedene Ursachen für erhöhte Cholesterinwerte. Neben erblichen Faktoren hat die Lebensweise einen entscheidenden Einfluss. Bewegungsmangel, Übergewicht, Tabakkonsum, zu viel Alkohol und vor allem eine fettreiche Ernährung mit gesättigten Fettsäuren sind typische Risikofaktoren für die sogenannte Hypercholesterinämie. Gesättigte Fettsäuren stecken vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst, Milchprodukten und fettreichen Süßigkeiten. Auch Krankheiten wie Diabetes oder eine Schilddrüsenunterfunktion können den Cholesterinspiegel erhöhen. In seltenen Fällen löst ein spezifischer Defekt im Erbgut erhöhte Blutfettwerte aus, dann oft schon im Kindesalter. Man spricht hier von einer familiären Hypercholesterinämie.

Hohe Blutfettwerte tun nicht weh 

Schätzungen zufolge hat rund ein Drittel der Bevölkerung einen deutlich erhöhten Cholesterinspiegel – und das oft, ohne es zu wissen. Denn erhöhte Cholesterinwerte lösen keine Symptome aus und können ebenso Menschen betreffen, die auf sportliche Aktivitäten sowie eine gesunde Ernährung achten. Beschwerden treten in der Regel erst durch die Folgeschäden der Arteriosklerose auf. „Umso wichtiger ist es, Risikoträger zu identifizieren“, erklärt Hunting. Stichwort: regelmäßige Vorsorgeuntersuchung – insbesondere dann, wenn bereits Schlaganfälle oder Herzinfarkte in der Familie vorkamen. Liegen keine besonderen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, empfiehlt sich der Cholesterin-Check für Männer ab 35 Jahren.

Quellen:
Herzstiftung: Was ist Cholesterin?
Stiftung Gesundheitswissen: Erhöhte Cholesterinwerte

Cholesterin: Drei Fragen

Was ist Cholesterin?

Der Naturstoff Cholesterin ist ein Fett (Lipid), das zu 80 Prozent von unserem Körper selbst gebildet wird. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Membranen, der äußeren Umhüllung von Zellen, und unverzichtbar für viele Stoffwechselprozesse, beispielsweise für die Bildung von Hormonen.

Welche Cholesterinwerte gibt es?

Bei dem im Blut gemessenen Cholesterin (Gesamtcholesterin) werden vor allem Low-Density-Lipoproteine (LDL) und High-Density-Lipoproteine (HDL) unterschieden. Den LDL kommt bei Gefäßerkrankungen die zentrale Bedeutung zu.

Wie hoch darf der LDL-Wert sein?

Das hängt vom sogenannten Herz-Kreislauf-Gesamtrisiko (CV-Risiko) ab. Laut der aktuellen Leitlinie für Fettstoffwechselstörungen der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) gilt für Personen ohne weitere Herz-Kreislauf-Risikofaktoren ein LDL-Cholesterin unter 116 mg/dl als Zielwert.

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