Prostatabeschwerden

Der „wunde Punkt“ des Mannes

Von Mark Krüger · 2020

Sie ist ein Organ, das nur Männer haben. Obwohl gerade einmal kastanienklein, kann sie großen Ärger machen. Die Rede ist von der Prostata. Vor allem ältere Männer machen mit ihr Bekanntschaft – sei es in Form einer Krebsdiagnose oder – häufiger – bei Problemen aufgrund einer Vergrößerung.

Mann, der beim Arzt sitzt
Die rektale Untersuchung beim Urologen meiden viele Männern gern. Foto: iStock/Chinnapong

Wenn es ein Wort gibt, das bei vielen Männern mit Sicherheit blankes Entsetzen auslöst, dann ist es das Wort Urologe. Die Vermutung liegt nahe, dass das ungute Befinden primär etwas mit einer besonderen Form der Untersuchung zu tun hat, bei der vom After aus mit einem Finger diagnostiziert wird – so bei Verdacht auf Probleme mit der Prostata. Doch keine Sorge: Das Abtasten ist nicht schmerzhaft und in wenigen Minuten erledigt. Es kann allerdings im Einzelfall lebensrettend sein, falls eine bösartige Tumorerkrankung vorliegt. Pro Jahr werden nach Angaben des Robert Koch-Instituts bundesweit etwa 63.400 Neuerkrankungen diagnostiziert. Sehr viel häufiger lassen sich Beschwerden jedoch auf eine gutartige Vergrößerung der Prostata, medizinisch benigne Prostatahyperplasie (BHP), zurückführen.

Von der Walnuss zur Zitrone

Die im Becken, unterhalb der Harnröhre positionierte Prostata gehört zu den Geschlechtsorganen des Mannes und produziert ein Sekret, das die Spermien auf Trab hält. Je älter ein Mann wird, desto mehr nimmt die Anzahl der Prostatazellen – und somit das Volumen der Drüse – zu. Die Folge: Die Harnröhre wird eingeengt. 

Laut Prostata Hilfe Deutschland haben zwischen dem 50. und 59. Lebensjahr etwa 20 Prozent damit zu tun. Bei Männern über 70 Jahren sind es bis zu 70 Prozent. Zu den häufigsten Krankheitszeichen gehören unter anderem ein abgeschwächter Harnstrahl, Nachträufeln und ein Restharngefühl in der Blase. Allerdings hängen Anzahl und Stärke der Beschwerden nicht zwangsläufig von der Größe der Prostata ab.

Prostatabeschwerden ernst nehmen

Anzeichen sollten frühzeitig vom Urologen beurteilt werden, vor allem um Komplikationen wie Entzündung, Blutungen oder Nierenschädigung zu vermeiden. 

Zur modernen Behandlung steht heute eine breite Palette verschiedener Therapieoptionen zur Verfügung. Je nach Ausmaß können das sogenannte kontrollierte Zuwarten, pflanzliche oder medikamentöse Therapien, aber auch unterschiedliche operative oder instrumentelle Eingriffe infrage kommen. Forscher der Universität Sapienza in Rom haben jüngst gute Ergebnisse bei Patienten mit einer vierwöchigen Magnetfeldtherapie erzielen können: kleinere Prostata, weniger Beschwerden, und das ganz ohne OP. Mehr Forschung auf dem Gebiet ist jedoch nötig.

Quellen: 
https://prostata-hilfe-deutschland.de/
https://www.urologenportal.de/
https://www.prostatakrebs-bps.de/

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