PSA-Wert

Jüngeren Männern nützt die PSA-Wert Bestimmung

PSA ist das Prostataspezifische Antigen im Blut des Mannes. Insbesondere bei Männern im Alter von rund 45-50 Jahren lohnt sich die Blutabnahme, denn in diesem Alter ist der PSA-Wert besonders aussagekräftig. Die Schwierigkeit: Je älter der Mann, desto größer die Prostata. Und eine größere Prostata führt auch beim gesunden Mann zu einem höheren PSA-Wert im Blut, was die Aussage des Wertes verschwimmen lässt.

Wird der erste PSA Wert zum Beispiel mit 65 Jahren genommen ist er wahrscheinlich altersbedingt bereits erhöht. Es lässt sich dann nicht genau sagen, ob dies ein dem Alter entsprechend angemessener Wert ist, da kein Vergleichswert aus jungen Jahren vorliegt. Dies zieht häufig eine Folge zahlreicher Untersuchungen mit sich und bringt viel Unsicherheit bis geklärt ist, was die Ursache für den erhöhten Wert ist.

In jungen Jahren lässt sich der Blutwert leichter interpretieren. In den allermeisten Fällen fällt der Wert im Alter von 45-50 Jahren niedrig aus, was auf eine gesunde Prostata hindeutet und gleichzeitig einen Vergleichswert für die weiteren Lebensjahre darstellt. Mit ihm können zukünftige PSA-Werte besser interpretiert werden. Sollte der Wert in diesem Alter schon erhöht sein, müssen pathologische Ursachen ausgeschlossen werden. Dies kann zum Beispiel eine Entzündung der Prostata sein oder eben auch ein Prostatakarzinom.

PSA-Wert Bestimmung ist Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL)

Zum jetzigen Zeitpunkt müssen die meisten Männer die Kosten für die PSA-Wert Bestimmung selber tragen. Laut Fachschaft ist es jedoch absehbar, dass es in den nächsten ein bis zwei Jahren ein geordnetes und risikoadaptiertes PSA Screening in der Prostatakrebs Früherkennung geben soll. Dabei wird voraussichtlich empfohlen, die familiäre Veranlagung des Mannes sowie seinen PSA-Ausgangswert im Alter von etwa 45-50 Jahren zu berücksichtigen. Zwischenergebnisse der PROBASE Studie, die aktuell von der Deutschen Krebshilfe und dem Deutschen Krebsforschungszentrum unter Schirmherrschaft von Wolfgang Bosbach und unter Einschluss von mehr als 46.000 Männern durchgeführt wird, stützen diese Empfehlung bereits.

Mit 45 Jahren den PSA-Wert bestimmen lassen

Warten, den PSA-Wert zu bestimmen sollte man bis dahin aber nicht. Auch jetzt schon empfiehlt nicht nur die S3 Patientenleitlinie die Blutuntersuchung. Außerdem kann die Chance, sich jetzt - in jungen Jahren - einen gesunden Ausgangswert bestimmen zu lassen, im Alter viele Untersuchungen ersparen. Was viele nicht wissen: die Tastuntersuchung ist im Alter von 45-50 Jahren laut Studienlage sowieso nicht effektiv. Zu diesem Zeitpunkt lassen sich kaum Tumore ertasten oder tatsächlich ausschließen. Der Finger im Po ist also nicht nur unangenehm, sondern in diesem Alter auch kein geeignetes diagnostisches Mittel in der Prostatakrebs Früherkennung.