Prostatakarzinom

Hoffnung im frühen Stadium

Von Alexandra Grossmann · 2018

Mann hält seine Hände an den Genitalbereich
Foto: iStock/Thatpichai

Die fokale Therapie kann kleinere Tumore gezielt zerstören, den Krebs heilen und die Prostata erhalten – ganz ohne Operation und Chemotherapie. Das Verfahren ist schonend und weitestgehend komplikationslos, allerdings nur im Frühstadium.

Die Prostata ist eine Drüse, die einen Teil des Spermas produziert. Sie liegt unterhalb der Blase und umkleidet die Harnröhre. Prostatakrebs ist der am häufigsten auftretende Tumor und er verantwortet – nach Lungenkrebs – die meisten Krebstode bei Männern. Jährlich erkranken etwa 60.000 Männer in Deutschland neu. Eine Früherkennungsuntersuchung ist ab dem 45. Lebensjahr jährlich empfohlen. Generell gilt: Umso früher Krebserkrankungen diagnostiziert werden, desto höhere Heilungschancen bestehen.

In 80 Prozent der Fälle sind die Tumorherde über die gesamte Prostata verteilt, Mediziner sprechen dann von einem multifokalen Tumor. In diesem Fall sind Operation oder Bestrahlung die Standardtherapien, die sehr gute Heilungschancen versprechen. Folgen können allerdings Inkontinenz und Impotenz sein. 

Bei bereits weit fortgeschrittenen Erkrankungen, wenn der Tumor metastasiert oder über die Prostatakapsel hinausgewachsen ist, kann die Chemotherapie eine letzte Option sein.  Vorher kann jedoch das Tumorwachstum über Jahre durch Hormonbehandlungen verlangsamt werden.

Wird der Krebs in einem früheren Stadium entdeckt, wird der Verlauf der Erkrankung meist engmaschig in kurzen Intervallen überwacht. Mit dieser Methode, auch „active surveillance“ genannt, lassen sich die Vorgänge im Organ genau beobachten: Denn Tumore können teils sehr langsam wachsen, sodass sofortiges Handeln nicht
nötig ist.  

Prostatakarzinom: Schonende und Organerhaltende Therapie

Die fokale Therapie ist eine Teilbehandlung des Prostatakarzinoms mit dem Ziel, das Organ zu erhalten. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die Karzinome lokal auftreten, zum Beispiel nur in einem der Prostataseitenlappen. Weitere Kriterien für die Entscheidung zur fokalen Therapie sind der allgemein gute Gesundheitszustand des Patienten und der sogenannte Gleason-Score. Dieser bewertet das Ausmaß und den Grad der Gewebsveränderung sowie die Menge des prostataspezifischen Antigens PSA im Blut. 

Die hochintensivierte, fokussierte Ultraschall-Therapie (HIFU) ist die am weitesten verbreitete fokale Behandlung bei Männern mit lokal begrenztem Prostatakrebs. Durch Aktivierung mit Laserlicht, den fokussierten Ultraschallwellen, werden hier Karzinomherde gezielt ausgeschaltet. Dabei wird dem Patienten eine Sonde mit je einem Ultraschallkopf für die Bildgebung sowie für die Behandlung in den Enddarm eingeführt. Die gebündelten Ultraschallwellen zerstören dann das Tumorgewebe. Nebenwirkungen wie Schädigungen an Darmwand, Schließmuskel oder Nerven treten bei der fokalen Behandlung fast nie auf. Der Patient kann das Krankenhaus meist nach drei Tagen verlassen, Schwellungen der Prostata und Probleme beim Wasserlassen verschwinden in der Regel nach spätestens zwei Wochen. 

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